Der Name „Heffengartenhaus„

Erklärungsansatz: Wieso heißt das Haus Heffengartenhaus?

Heffengartenhaus ist der „Hausname„ des Hauses in der Forstergasse 3. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselten oft die Besitzer des Hauses, die Handwerker, Tagelöhner oder Austrägler waren.

So sah das Haus vor dem Abriss 1967 aus.

So sah das Haus vor dem Abriss 1967 aus.

Im 1571 erschienenen Werk „Teutsches Dictionarium, das ist
ein Auslegen schwerer und unbekannter teutscher, griechischer, lateinischer
usw. Worte
„ von Simon Roth findet man folgenden Satz: „Ein boden gleger, trüß, heffen,
das unterst, schlechtest und heyllosest eines jeden Dings, item ein Lap, ein
Narr, ein grober unverständiger Mensch.„ Danach bedeutet das Wort auf den
Menschen übertragen etwa: ein Mann aus der Hefe des Volkes, ein zu unterst
Stehender.

Das Heffengartenhaus könnte also das Haus der Tagelöhner und
Austrägler gewesen sein, die im 18. und 19. Jahrhundert in diesem kleinen
Anwesen gelebt haben. Nur hinter den drei Fenstern unten befand sich die kleine
Wohnung, die Zimmer im ersten Stock wurden erst nach dem 2. Weltkrieg
eingerichtet (keine Sprossenfenster!). Im Hinterhaus und im hohen
Giebelbereich befand sich nur Speicherraum bzw. Scheunenraum.

Im Jahre 1967 wurde das Haus von meinen Eltern abgerissen. An der gleichen Stelle erbauten
sie ein Mehrfamilienhaus, welches im Jahre 1999 vollständig von uns renoviert wurde: Neue
Fassade mit Holzsprossenfenster, Gasheizung, Holztor, …